Theater ist per se keine einfache Archivalie: Es ist an vergängliche Akteur_innen gebunden und seine Aufführungen sind – wie seine spezifische Ästhetik – flüchtig. Zudem stellt es selbst immer schon ein Archiv künstlerischer und gesellschaftlicher Praktiken und Diskurse dar, die in den Aufführungen auf- und ausgeführt werden. Der Umgang mit den je schon lückenhaften Dokumenten entpuppt sich dabei nicht nur als methodische, sondern auch als politische Herausforderung für die Akteur_innen, da Entscheidungen über theatrales Wissen und Nichtwissen getroffen werden müssen. Stefanie Wenner, eine der Initiator_innen der Arbeitsgruppe für ein Archiv des freien Theaters und Erdmut Wizisla, Leiter des Bertolt-Brecht-Archivs, geben Einblicke in die Praxis und Diskurse von Archivar_innen und Archivaktivist_innen, die mit Dokumenten des Theaters und ihren Macher_innen umgehen.
21.11.2016 Narrative, Institutionen und Akteur_innen der Archivierung von Theater
