Periphere Visionen. Wissen an den Rändern von Fotografie und Film (2019)

Schriftenreihe des DFG-Graduiertenkollegs „Das Wissen der Künste“

Wissen und Sehen stehen in einem intimen Verhältnis zueinander. Ihre Beziehung ist jedoch keineswegs direkt und eindeutig; sie ist stets medial vermittelt und weist unscharfe Ränder auf. Der Sammelband geht diesem ebenso komplexen wie vielgestaltigen Verhältnis nach. Untersucht wird die Thematik am Beispiel der Medien Fotografie und Film, die maßgeblich zum Topos bildlicher Evidenz beigetragen haben. Hiervon ausgehend problematisieren die Beiträge die zu simple Gleichsetzung von Sichtbarkeit und Wissen (bzw. Nichtsichtbarkeit und Nichtwissen). Darüber hinaus hinterfragen sie vereinfachende Grenzziehungen zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem sowie zwischen Wissen und Nichtwissen.

Alter Ego – Narration und Perspektive am Beispiel von A young Doctor’s Notebook

Ausgabe #2

Die Mini-Serie A young Doctor’s Notebook erlaubt eine Probe der von Rick Altman formulierten Theorie einer erinnerungsspezifischen wie perspektivabhängigen Narrationstheorie. Als „narrative knowledge“ bezeichnet und in Abhängigkeit von dessen Erfahrbarkeit durch einen Rezipienten gedacht, zeigt die Analyse nicht nur das Anwendungspotenzial dieses auf Wahrnehmung fußenden Wissens, sondern auch dessen Grenzen anhand medienspezifischer Erzählweisen.

Wahrnehmung und Wissen

Ausgabe #1

Wie ließe sich Wissen in Abhängigkeit von Wahrnehmung bestimmen, ohne auf eine Sinn stiftende Instanz zurückgreifen zu müssen, die sich als der Welt extern beschreiben lassen muss? Bietet die Arbeit Gilbert Ryles einen Einblick in die Schwierigkeiten, die ein solches Unternehmen birgt, so erlaubt sie auch, den Ansatz eines Perspektivwechsels zu formulieren: auf der Grundlage direkten „Zur-Welt-seins“ (Merleau-Ponty) erscheint Habitualisierung als die spezifische Zeitlichkeit eines Gedächtnisses (Bergson), das als ein konkret leibliches Wissen gedacht werden kann.