Ausgabe #5 Erkenntnismittel Fotografie. Architektur- und Performanceforschung

Download PDF

Wie lassen sich Fotografien als Quellen medienkritisch reflektieren? Welche Rolle spielen die Beziehungen der Fotograf_innen zum Fotografierten? In welchen Relationen stehen die Zeitlichkeit und Räumlichkeit von Fotografie, Architektur und Performance? Welche Eigendynamiken können Fotografien entwickeln? Wie kann Wissen aus archivierten Fotografien gewonnen werden?

Die Ausgabe #5 von wissenderkuenste.de „Erkenntnismittel Fotografie. Architektur- und Performanceforschung“ geht zurück auf den interdisziplinären Workshop „Performance und Architektur – Realisationen (in) der Fotografie?“, der am 7. und 8. April 2016 am Graduiertenkolleg stattfand. Organisiert wurde er von Kollegiat_innen, die Doktorand_innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum eingeladen hatten, sich zwei Tage lang über die Rolle der Fotografie für die und in ihrer Forschung auszutauschen.

Im Mittelpunkt stand die Frage nach den Funktionen der Fotografie für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den sonst meist getrennt verhandelten Feldern Architektur und Performance, in denen Fotografien als Quellen verwendet werden. Während des Workshops stellte sich der interdisziplinäre Ansatz als sehr gewinnbringend heraus, denn viele der Fragen zeigten sich sowohl für die Architekturfotografie als auch für die Performancefotografie in ähnlicher Weise relevant:

Wie lassen sich Fotografien als Quellen medienkritisch reflektieren? Welche Rolle spielen die Beziehungen der Fotograf_innen zum Fotografierten? In welchen Relationen stehen die Zeitlichkeit und Räumlichkeit von Fotografie, Architektur und Performance? Welche Eigendynamiken können Fotografien entwickeln? Wie kann Wissen aus archivierten Fotografien gewonnen werden?

Diese Fragen mit ihrem Fokus auf die spezifischen Eigenheiten von Fotografien sowie die Zusammenschau von Architektur- und Performanceforschung wurden so bisher noch nie diskutiert, betreffen jedoch viele Forschungsprojekte. Der Workshop war daher als eine Bestandsaufnahme angelegt, bei der die Beteiligten vor allem ihre Erfahrungen und Fragen zum Thema austauschen konnten. Die vorliegende Publikation stellt nun einen weiteren Schritt dar, die Problematik anhand von Fallbeispielen einem größeren Publikum darzulegen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Acht Teilnehmer_innen des Workshops haben dafür die aufgeworfenen Fragen an ihrem Material weiterentwickelt.

Die Bandbreite der Beiträge erstreckt sich von der Fotografie als Hilfsmittel im Arbeitsprozess am Theater (Lisa Großmann) über deren Erscheinen als Teil des performativen Kunstwerks (Franz Hefele) hin zur heutigen Erforschung von Performance und Architektur der Vergangenheit anhand von Fotografie (Waltraud Indrist und Jenny Graser). Das offene Gesprächsformat des Workshops greifen dessen Organisator_innen (Constance Krüger, Ralf Liptau und Dennis Pohl) auf und bündeln in einer Diskussion die Ausgangspunkte und Ergebnisse der gemeinsamen Tage sowie die Fragestellungen, die von den anderen Autor_innen exemplarisch untersucht wurden.

Wir würden uns freuen, mit der vorliegenden Publikation eine Debatte in Gang zu setzen, die nach den konkreten Funktionen bzw. der Funktionsvielfalt der Fotografie fragt, die uns in unserem wissenschaftlichen Alltag begleitet. Anmerkungen, Fragen, Kommentare etc. können gern eingereicht werden: co.krueger@udk-berlin.de.

Redakteurinnen der Ausgabe #5: Lisa Großmann, Constance Krüger, Renate Wöhrer

/1435/
Index von Ausgabe #5