The Big Lebowski

Ausgabe #4

Drei Comic-Frames. Sie entstammen dem Film The Big Lebowski (Ethan und Joel Coen, USA 1998). Die Cadrage ist eine andere, die Bilderfolge ist lückenhaft, Farbe, Ton und Bewegung sind verloren gegangen. Darüber hinaus stehen die Zeichnungen im Kontext einer Auseinandersetzung mit dem Begriff des Provisorischen, der den (zynischen) Blick auf den Austausch von Urne und Kaffeedose lenkt. Durch die Bilder zieht sich auf diese Weise eine Erfahrung von Verschiebung. Ein Sehen von unterschiedlichen Gegenständen und Medien, die zugleich im Wissen einen gemeinsamen Kontext bewohnen: „for the wind passes over it, and it is gone, and its place knows it no more.“ (Psalm 103. 16 (die bildliche Evidenz trügt).)*

Modelle thermischer Behaglichkeit

Ausgabe #3

Oftmals wird thermische Behaglichkeit in Gebäuden als eine für den architektonischen Entwurf nachrangige Eigenschaft betrachtet, da sie mit zusätzlicher Gebäudetechnik leicht umsetzbar zu sein scheint. Modelle, welche Zusammenhänge zwischen Klima, Gebäude und Mensch abbilden, können helfen, Behaglichkeit als Faktor schon während des Entwurfsprozesses zu stärken und damit primär architektonische Lösungen, also Lösungen mit möglichst wenig additiver Gebäudetechnik, zu klimatischen Entwurfsfragen zu ermöglichen. Unterschiedliche Entwurfswerkzeuge, Technologien und Strategien werden in der Planung von Gebäuden eingesetzt. Unabhängig davon bleibt die Frage, wie ein Gebäude optimal für das Klima seiner Umgebung und die erforderliche Nutzung gestaltet werden kann, für die Umsetzung einer architektonischen Lösung relevant. Modelle zur Bewertung der zu erwartenden Behaglichkeit innerhalb des Gebäudes ermöglichen hierfür ein Verständnis über Auswirkungen und somit Sinn und Nutzen verschiedener Entwurfsvarianten in einem frühen Stadium des Entwerfens.

Zur Disposition eines verschwiegenen Wissens im Tanz oder: Die Kunst der Beziehungsstiftung

Ausgabe #3

Der Bühnentanz kann unumwunden als Gattung gelten, deren verkörperte Bewegungskunst „mehr weiß als sie zu sagen weiß“ (Michael Polanyi). Mit dieser gleichsam schillernden Figur eines tacit knowing scheint hinlänglich ein Wissen bestimmbar, das körperzentriert und prozessual am Werk einen „schweigenden“ Bereich zu umschreiben scheint. Vor dem Hintergrund dieser einleuchtenden wie fragwürdigen Perspektivierung von Polanyis Denkfigur und der ästhetischen wie kulturellen Wirkmächtigkeit eines ‚anderen‘ Wissens im Tanz wird die dynamische Struktur ‚implizit (zu) wissen‘ als Modell einer aktivierten Beziehungsstiftung befragt.

Wahrnehmung und Wissen

Ausgabe #1

Wie ließe sich Wissen in Abhängigkeit von Wahrnehmung bestimmen, ohne auf eine Sinn stiftende Instanz zurückgreifen zu müssen, die sich als der Welt extern beschreiben lassen muss? Bietet die Arbeit Gilbert Ryles einen Einblick in die Schwierigkeiten, die ein solches Unternehmen birgt, so erlaubt sie auch, den Ansatz eines Perspektivwechsels zu formulieren: auf der Grundlage direkten „Zur-Welt-seins“ (Merleau-Ponty) erscheint Habitualisierung als die spezifische Zeitlichkeit eines Gedächtnisses (Bergson), das als ein konkret leibliches Wissen gedacht werden kann.