The Practice of Resistance

Ausgabe #9
Februar 2021
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Widerstand, mit seinen verschiedenen Bedeutungsebenen, ist zu einem Schlüsselwort in unserer Praxis geworden. Diese Vielschichtigkeit von Widerstand spiegelt sich in unserer Bewegungsarbeit wider und wurde, während der vielen Jahre des gemeinsamen Trainierens, zu einer eigenen Körpersprache. Seit zwölf Jahren treffen wir uns als Gruppe mindestens drei Mal wöchentlich zum gemeinsamen Trainieren, Kreieren, Diskutieren und befinden uns auf einem langen Weg des Verstehens, was kollektives Arbeiten bedeutet. Wo endet die eigene Komfortzone und wo tauchen Widerstände auf? Wie gehen wir damit um? The Practice of Resistance als reale Kraft und metaphorisches Bild inspiriert die Kontinuität unserer Arbeit und jeder neuen Kreation und ist im weitesten Sinne ein Werkzeug, um etablierte Machtverhältnisse und soziale Normen infrage zu stellen. Kollektivität ist eher ein Prozess als ein Zustand. In diesem Workshop wollen wir in Bewegung und in Form einer Präsentation Einblick in unsere Suche nach kollektiven Prozessen geben. In einer physischen Praxis erforschen wir die widersprüchlichen Aspekte von Widerstand und lassen dabei einen Raum für kollektive Gedankenprozesse entstehen. (Juni 2019)

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Resistance, with its various levels of meaning, has become a keyword in our practice. This complexity of the concept of resistance is reflected in our movement work and has became, during the many years of training together, a body language of its own. For twelve years now we meet as a group at least three times a week to train, create and discuss. We are on a long journey in understanding what collective work means. Where does one’s own comfort zone end and resistances emerge? How do we deal with this? The Practice of Resistance, as a real force and metaphorical image, inspires the continuity of our work and each new creation, and is in the broadest sense a tool to question established power relations and social norms. Collectivity is more a process than a state. In this workshop we want to give insight into our search for collective processes in movement and in the form of a presentation. Through physical practice we explore the contradictory aspects of resistance, creating a space for collective processes of thinking. (June 2019)

Fig. 1.
Photo: Grupo Oito

WIR – was bedeutet das eigentlich? Wann ist der Moment gekommen, dass wir uns die Hände reichen, uns in die Augen sehen und sagen können: WIR!
 
WIR – ist eine Utopie, für die wir kämpfen müssen.

Wer kann ein WIR definieren? Ist das wieder der Status quo? Die Wahrnehmung des WIR ändert sich dramatisch, je nachdem, von welcher Position aus wir sprechen und in welchen Kontext das WIR gestellt wird: Im Moment sind die Unterschiede zwischen uns real, sie sind da! Schau dich um – die Realität zeigt, dass der Wunsch nach Vielfalt nicht genug ist, sondern zu einer Handlung werden muss. Für das WIR, das wir schaffen und in dem wir uns bewegen, sind wir verantwortlich.

Der „Get Physical Process“ wurde als ein utopischer Raum geschaffen, aus der dringenden Notwendigkeit heraus über eine Möglichkeit des WIR aus einer Schwarzen Perspektive zu sprechen. Aber gegenwärtig ist das eine Utopie, die weder in Grupo Oito noch auf dem Symposium, an dem wir teilgenommen haben, in letzter Konsequenz lebendig ist.
 
WIR ist eine Utopie, nach der wir unsere Hände strecken müssen, für die wir täglich kämpfen und Widerstand leisten müssen, die uns herausfordert die eigene Welt immer wieder auf den Kopf zu stellen und auf die Unterschiede zwischen uns zu beharren, um etwas zu verändern.
 
(Oktober 2020)
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WE – what does that mean? When does the moment arise that we hold hands, look at each other in the eyes, and say: WE!

WE – is a utopia that we have to fight for.

Who can define a WE? Is it, again, the status quo? Perceptions of WE change dramatically depending on who speaks from which position, and the context the WE lives in: at the moment the differences between us are real; they do exist! Look around you – reality shows that longing for diversity is not enough, but that it demands actions. It is we, who are responsible for the WE we create and that we move in.
 
The “Get Physical Process” was created as a utopian space, born out of the urgent necessity to speak about the possibility of WE from a Black perspective. Currently, this remains a utopia and does not fully come to live neither within Grupo Oito nor in the symposium in which we participated.
 
WE is a utopia towards which we have to reach out with our own hands, a utopia we have to fight for and put up resistance. A utopia that demands from us to turn our worlds upside down and to persist on the differences between us to make a difference.
 
(October 2020)

Fig. 2.
Workshop The Practice of Resistance with Grupo Oito
Photo: Verena Melgarejo Weinandt. Courtesy: DFG-Graduiertenkolleg “Das Wissen der Künste”
Fig. 3.
Workshop The Practice of Resistance with Grupo Oito
Photo: Verena Melgarejo Weinandt. Courtesy: DFG-Graduiertenkolleg “Das Wissender Künste”
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