23.01.2017 Fact and Fiction in Video Art [Fakt und Fiktion in der Videokunst]

Ausgabe #7

Within documentary practices the relationship between fact and fiction is constantly renegotiated. The films and videos by John Smith address this relationship in a special way, disarrange it, and in doing so, reveal the conditions of producing filmic truth. We invited John Smith to show his films and comment on them in this regard. Here we present audio recordings of his statements and short descriptions of the films he referred to. In the following text, film scholar Volker Pantenburg points out the importance of John Smith’s voice in his films, it creates a reflexive level. In a similar way, the audio files create a commentary level for the films in this article. Additional drawings by the Berlin based artist Maxim Bauer illustrate the conversational character of the evening.

Der Auftritt der Zeit auf der documenta 14

Ausgabe #6

Die Zeiten der documenta sind verschoben: In ihrer 14. Ausgabe dauert die Schau nicht nur 163 oder 2 mal (sich zum Teil überschneidende) 100 Tage, sie wendet sich zudem zugunsten der künstlerischen und kuratorischen Erzählung zum Teil von der Gegenwartskunst ab. Auch in den gezeigten Werken werden zeitliche Verschiebungen hergestellt und das Zeiterleben rückt in den Mittelpunkt der Wahrnehmung. Ein Blick auf das Museum für Sepulkralkultur, wo die Zeit besonders deutlich hervortritt.

Für einen Blick hinter die Geste. Einige Gedanken zum Kuratorischen auf der documenta 14

Ausgabe #6

Die documenta 14 brachte selbstbewusste kuratorische Setzungen vor, die zum Teil scharf kritisiert wurden. Lässt sich eine Kritik an der großen kuratorischen Geste auf die gesamte Schau und die Erfahrung der Werke im Ausstellungsraum übertragen? In Hinblick auf die Präsentation von Arbeiten in der Neuen Galerie, der Neuen Hauptpost und dem Museum für Sepulkralkultur in Kassel schlägt der Artikel vor, die vieldiskutierte Frage der Symbolpolitik zugunsten einer Untersuchung des Partikularen zurückzustellen und die Konstellationen von Werk und Betrachter_in im Ausstellungsraum auf Inhaltsebene ernst zu nehmen.

Der Akt des Fotografierens als Performance: Vito Acconcis Twelve Pictures (1969)

Ausgabe #5

Das Verhältnis zwischen Performancekunst und Fotografie wird in der Regel anhand einer Gegenüberstellung von fotografischen Dokumenten und fotografierten Ereignissen definiert. Die Frage, wie Performance-Fotos jeweils aufgenommen werden, spielt im Rahmen der theoretischen Reflexion dieses Verhältnisses kaum eine Rolle, wobei es hier einige wenige signifikante Ausnahmen gibt. Der vorliegende Beitrag behandelt künstlerische Positionen – im Fokus steht Vito Acconcis Performance Twelve Pictures aus dem Jahr 1969 –, die den Akt des Fotografierens als (Teil einer) Performance konzipieren und somit dessen Stellung innerhalb des Aufführungsgefüges in einem neuen, drängenden Licht erscheinen lassen.

Performance und Architektur – Realisationen (in) der Fotografie? Gesprächsfäden, Gedankenskizzen, Ausblicke

Ausgabe #5

Die Organisator_innen des Workshops „Performance und Architektur – Realisationen (in) der Fotografie?“, aus dem die fünfte Ausgabe von wissenderkuenste.de hervorgeht, haben sich für eine Nachlese getroffen und ein Gespräch über ihre Ausgangpunkte, Erkenntnisse und Fragen aus den zwei Workshop-Tagen geführt. Sie stellen neue Fragen, führen alte weiter und geben damit einen Ausblick auf die Fortführung der Diskussion über die Rolle der Fotografie für Architektur- und Performanceforschung.

„It’s a sculpture, is a picture, makes a picture“ – Die bildkonstituierenden Elemente von Jean Tinguelys „Homage to New York“ (1960) und deren Modifikation durch fotografische Bildgebungsverfahren

Ausgabe #5

Mittels fotografischer Aufnahmen wurde Jean Tinguelys 1960 im Skulpturengarten des Museum of Modern Art, New York einmalig vollzogene Zerstörungsaktion Homage to New York dokumentiert, so dass sich das ephemere Ereignis der Vergänglichkeit entzog. Die Bilder von Tinguelys Homage to New York halten jedoch nicht allein die Zerstörungsaktion für die Nachwelt fest, sondern das fotografische Bildgebungsverfahren kehrt überdies die Bildhaftigkeit der Installation hervor. Bereits in der Skulptur sind bildkonstituierende Elemente angelegt, die in den Schwarz-Weiß-Fotografien der Aktion verstärkt hervortreten. Die mit der Überführung vom Dreidimensionalen ins Zweidimensionale einhergehenden Modifikationen werden anhand eines der ersten fotografisch dokumentierten Kunst-Ereignisse untersucht.

Das Perpetuum mobile – oder: wie das Provisorische in die Maschine kam

Ausgabe #4

Provisorien können als eine Art Behelf verstanden werden, ephemere gesichtslose Dinge, materielle Halbwertzeiten in persona, besser in re, Überbrückungsbeihilfen für schlechte Zeiten oder auch nur als symbolischer Indikator/Chiffre der, teleologisch betrachtet, den langen Weg bis ‚alles gut ist‘ (wie auch immer das individuell definiert wird) markiert. Im Folgenden steht jedoch nicht diese vor Pluralität strotzende Welt provisorischer Dinge im Mittelpunkt, sondern ein apparativer Antagonist. Als solcher positioniert, weil es eine der wenigen, wenn nicht sogar die einzige Technologie ist, die im Gegensatz zu partiellen, temporär begrenzten Problemlösungsstrategien (in Form von Geräten, Kunstgriffen, etc.) nicht weniger als die Unendlichkeit zum Ziel hat, das ‚sich unentwegt Bewegende‘ besser bekannt als Perpetuum mobile.

Medienreflexion im Kippmoment: Kinematografische Modelle

Ausgabe #3

Inwiefern vermag ein Modell unsere Wahrnehmung so zu irritieren, dass wir sowohl das entsprechende Objekt als auch unsere eigene Wahrnehmung zu überdenken beginnen? Anhand von Modellen aus der architektonischen und kinematografischen Praxis wagen die beiden Autorinnen Stefanie Bräuer und Sarine Waltenspül ein Schreibexperiment: Ausgehend von gemeinsamen Thesen befragen sie die Modelle nach ihrer aktiven Rolle in Produktions- und Reflexionsprozessen. Sie leiten ihre Texte mit einer gemeinsam formulierten Fragestellung ein und gleichen ihre jeweiligen Befunde in einem zusammen verfassten Schlussteil ab.

Medienreflexion im Kippmoment: Axonometrisches Modell für Peter Eisenmans House X

Ausgabe #3

Inwiefern vermag ein Modell unsere Wahrnehmung so zu irritieren, dass wir sowohl das entsprechende Objekt als auch unsere eigene Wahrnehmung zu überdenken beginnen? Anhand von Modellen aus der architektonischen und kinematografischen Praxis wagen die beiden Autorinnen Stefanie Bräuer und Sarine Waltenspül ein Schreibexperiment: Ausgehend von gemeinsamen Thesen befragen sie die Modelle nach ihrer aktiven Rolle in Produktions- und Reflexionsprozessen. Sie leiten ihre Texte mit einer gemeinsam formulierten Fragestellung ein und gleichen ihre jeweiligen Befunde in einem zusammen verfassten Schlussteil ab.

Häuser im Herbarium. Medien der Architekturvermittlung am Beispiel der Internationalen Bauausstellung 1957

Ausgabe #3

Als im Frühjahr 1957 der Katalog Wiederaufbau Hansaviertel zur Internationalen Bauausstellung Interbau in Westberlin erstellt wurde, waren die zugehörigen Bauten noch nicht fertiggestellt. Für eine fotografische Wiedergabe waren sie somit nicht verfügbar. Stattdessen wurden neben wenigen Perspektivzeichnungen vor allem Modellfotos der Wohnhäuser gezeigt. Im folgenden Essay werden die in der Publikation verwendeten Visualisierungsmedien, vornehmlich das Modell und die Modellfotografie, auf ihr eigenes Potential der Wissens- und Erkenntniserzeugung hin befragt. Das Beispiel ermöglicht einen kritischen Blick auf die Medien architektonischer Künftigkeit.