Während der Konzeption der Veranstaltungsreihe wie auch der Onlinepublikation FAKTEN SCHAFFEN. entstanden Arbeitsfragen und -thesen, die das Verhältnis von Dokumentieren und Dokumenten in den Künsten und den Wissenschaften näher zu bestimmen versuchten. Als Abschluss und Ausblick stellen die Organisator_innen der Veranstaltungsreihe hier sieben Thesen zur Disposition.
FEEL FREE TO ASK ME ABOUT MY WORKING CONDITIONS. Eine kleine Stilkritik der documenta 14
Wie verhält sich der politische Anspruch der Documenta-Macher_innen zur Realität, die sie mit der Schau generieren? Der Artikel geht dieser Frage mit Blick auf die Arbeitsbedingungen der Kunstvermittler bei der d14 nach und vollzieht einen Abgleich zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Für einen Blick hinter die Geste. Einige Gedanken zum Kuratorischen auf der documenta 14
Die documenta 14 brachte selbstbewusste kuratorische Setzungen vor, die zum Teil scharf kritisiert wurden. Lässt sich eine Kritik an der großen kuratorischen Geste auf die gesamte Schau und die Erfahrung der Werke im Ausstellungsraum übertragen? In Hinblick auf die Präsentation von Arbeiten in der Neuen Galerie, der Neuen Hauptpost und dem Museum für Sepulkralkultur in Kassel schlägt der Artikel vor, die vieldiskutierte Frage der Symbolpolitik zugunsten einer Untersuchung des Partikularen zurückzustellen und die Konstellationen von Werk und Betrachter_in im Ausstellungsraum auf Inhaltsebene ernst zu nehmen.
Nicht Suchen, sondern Finden: die Arbeitsecke als Provisorium
Bei der Arbeitsecke handelt es sich um keine Ecke im architektonischen Sinne. Vielmehr hat diese mit Prozessen des Hervorbringens und Handelns zu tun, mit Blickwinkeln und Wissenskonzepten. Grundlegend ist eine provisorische Struktur wie auch die Aufmerksamkeit auf jene Momente, in denen etwas auf die Spur gekommen wird.
Szenographien des Wissens – Über kreative und poietische Prozesse
Ziel des Beitrags ist es, zu erläutern, welche Rolle die Szenographie als spezifischer Ausdruck von Wissen im künstlerischen Prozess der Weltaneignung und -erkenntnis spielt. In diesem Sinne ist der Titel Szenographien des Wissens im Plural als vielschichtige Formen der Wissensvermittlung zu begreifen, in der sich die Entwurfsprozesse der Künste und Medien zu einem komplexen Erkenntnismodell der Welt ergänzen bzw. überlagern.
Über Intentionalität und Entwurfsdynamik
Der Entwurfsprozess als Semiose kann mit der Semiotik oder Zeichenlehre des Philosophen Charles S. Peirce genauer analysiert werden. Denn dann lässt sich Intentionalität zur kreativen Entfaltung im Verlauf des Entwerfens explizieren. Die Intentionalität soll als ästhetische bezeichnet werden, denn sie erlaubt die Entstehung des Neuen, und ist damit wichtiger Bestandteil der Entwurfsdynamik.
In der Pose wird der Körper zum Artefakt. Das kanonische Wissen um die Vollkommenheit des Doryphoros
Akademien – fotografische Aktstudien aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – dienten als Künstlervorlage und Lehrmaterial für den Zeichenunterricht. In der körperlichen Präsentation der Aktkörper im Atelier sind dabei Wissensstrukturen rekapituliert worden, die bereits innerhalb der antiken Bildhauerei als kanonisches Wissen begründet worden sind.